Sehnsucht

Ich sitze gerade im Büro bei meiner Arbeit und arbeite gerade die Rechnungen und Bankbelege ab. Ich sitze da und tippe sämtliche Beträge ein. Zwischendurch nehme ich ein Schluck Kaffee. Neben mein Bildschirm steht ein Foto von der Weihnachtsfeier mit netten Kollegen, was im letzten Jahr geschossen wurde und liebevoll in einen Bilderrahmen gehüllt ist. Kurz vor Feierabend atme ich auf. Denn ich habe alles geschafft was wichtig ist. Ich fahre meinen PC runter nehme trotz Eile ein Schluck Kaffee im bequemen Bürostuhl noch sitzend ein und schaue aus dem Fenster. Meine Gedanken vertiefen sich und ich fange an vor mich hin zu träumen.

Hach, wäre es schön, wenn ich in einer Steuerkanzlei arbeiten würde. Ich sehe mich, wie ich in Gesetzen wälze und nach Lösungen suche und finde. Wie ich Leute berate und mit Paragraphen um mich schmeiße und versuche zu erklären, was besser für deren Unternehmen ist, um mehr Geld zu sparen und innovativ zu sein. Gleichzeitig macht man etwas Gutes für die Menschheit. Während das Unternehmen Geld spart und somit mehr Geld für neue Arbeitsplätze hat, gibt der Staat für soziale Einrichtungen die Steuern aus.

Während ich vor mich hin träume, wünsche ich mir, dass ich die Weiterbildung beginnen könnte, aber mein Geld genügt hierfür nicht und andauernd bekomme ich zu hören, was ich nicht kann. Es ist so erdrückend.

Am liebsten möchte ich beweisen, dass ich es kann. Einerseits sagen Andere, dass ich intelligent sei. Andererseits sind die der Meinung, dass ich das nicht schaffe, mein Job doch sicher hätte. Außerdem könnte ich besser dastehen als in der Schulzeit und allen Mobbern sagen, hier bin ich, ich bin intelligenter als ihr, und ihr seid böse und wegen eurer Bösartigkeit werdet ihr auf die Schnauze fallen, das Schicksal hat euch bestraft. Andererseits hätte ich gleichzeitig das, was mich glücklich macht.

Ich nehme noch einen letzten Schluck aus der Tasse und stehe auf.

„Warum ist die Welt grausam“, murmle ich vor mich hin und gehe zur Küche des Bürokomplexes und stelle die Tasse in den Geschirrspüler, drücke die Tür des Gerätes zu und schalte das Ding ein.

Ich gehe zurück und schnappe mir meine Jacke, ziehe meine Jacke an und gehe.

30 Jahre später liegt sie in einem Altersheim. Die Krankenschwester bringt gerade Suppe und Tee, legt das Tablet ab und wollte gerade gehen, da sieht sie Tränen in ihren Augen. Erst überlegt sie, dann nimmt sie doch ihre Hand und streichelt sie und fragt, ob alles in Ordnung sei.

Die alte Dame erzählt ihre Geschichte und ihre Träume, die sie hatte und wünscht sich insgeheim, dass sie einfach gegangen wäre und alles versucht hätte, um ihre Träume zu verwirklichen. Sie bereut, dass sie auf Andere gehört hatte, auch wenn die recht hatten und somit hatte sie ein stupides eintöniges Leben geführt und wurde nicht glücklich. Die Krankenschwester hört entspannt zu und meint: „Aber wenigstens hatten Sie doch ihre Liebe.“

“Ja, die hatte ich”, antwortet die alte Dame und erklärt: “Er hat mir was fürs Herz geschenkt”, sagte sie und lächelte.

Author: JuleBerlin

2005 Abschluss Gestaltungstechnische Assistentin; 16. Juni 2017 Abschluss Umschulung Steuerfachangestellte; Seit 2022 Aufstiegsweiterbildung zur Steuerfachwirtin; Seit 2018 Hobbyautorin im Genre Sciencefiction Speziell auf Space Opera.

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